Willinghusen - Stemwarde



Der Bahnhof Willinghusen - Stemwarde lag genau auf der Grenze der beiden Gemeinden. Während der Planung kam es um den genauen Standort zu kontroversen Diskussionen um die genaue Lage und um den Namen der Station. Sollte nun Stemwarde oder Willinghusen führend sein? Am Ende einigte man sich darauf, dass das Gelände der Stemwarder Gemeinde zugeordnet und dafür Willinghusen als führend im Namen berücksicht wurde.
Die Anlage war ursprünglich zweigleisig ausgeführt und lag im Kilometer 15,8 auf einer Höhe von 48,80m über Normal Null. Am durchgehenden Hauptgleis lag der Bahnsteig mit dem Stationsgebäude und Abort unweit der Stemwarder Landstraße. Das Stationsgebäude war im Stil der Bauten in Trittau, Hoisdorf und Schiffbek - Kirchsteinbek gehalten und diente auch als Wohnung für Angestellte der Kreisbahn. Das Freiladegleis war in Richtung Stellau beidseitig an das Hauptgleis angeschlossen und durch Gleissperren gesichert. Eine spätere Zeichnung aus dem Jahr 1949 zeigt als Sicherung ein Stumpfgleis im Bogen zum Abort gelegen. Dafür werden auf dieser Zeichnung die Gleise der Werkstatt deutlich geringer dargestellt als auf den Bildern weiter unten zu sehen ist. Über die genaue Gleisführung erhoffen wir uns mehr Wissen wenn die Denkschrift transkribiert ist.
Nach 10 Jahren Betrieb entstand der Wunsch nach einer neuen Werkstatt, der Schuppen in Trittau war schon lange zu klein für den angewachsenen Fahrzeugbestand. Hierzu ereignete sich die folgende Geschichte, die immer noch Fragen beinhaltet.

Unseren Unterlagen nach beginnt die Geschichte am 30. August 1917, Europa befindet sich im Ersten Weltkrieg. Von diesem Datum taucht eine Übersichtszeichnung der Firma Hein, Lehmann und Co., Eisenkonstruktionen, Brücken- und Signalbau Aktiengesellschaft für das Bauwerk M4a auf. Dieses Gebäude scheint der Société Anonyme des Usines del'Esperance in Louvroil, Frankreich gewidmet zu sein, eine seit 1900 hier angesiedelte metallverarbeitende Firma. Die oben genannte deutsche Verzinkerei aus Düsseldorf hat dem zu

folge ihre Niederlassung in dem unweit gelegenen Maubeuge. Der Übersichtsplan links aus dem Jahr 1925 gibt Aufschluss über die Lage dieses bedeutenden Industriegebietes in Frankreich. Eine Aufnahme des Gebäude M4a findet sich unterhalb des Planes und daneben dann eine Aufnahme beim Abbau. Die Umstände, die zur Demontage dieses Gebäudes und dem anschließenden Wiederaufbau als Werkstatt der Kreisbahn in Willinghusen - Stemwarde geführt haben sind ungeklärt.
An dieser Stelle sei eine weitere Ungeklärt Heit erwähnt. Unter der Nummer 55 findet sich in den Fahrzeuglisten der Kreisbahn ein Gepäckwagen Fwt 32696 der SNCF. Ob dieser für den Transport der vielen Eisenteile von Frankreich nach Deutschland genutzt wurde und am Ende bei der Kreisbahn verblieben ist muss die Zukunft beantworten?


Gemeindearchiv Barsbüttel sichern und bedanken uns an dieser Stelle für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung. Durch anklicken der Bilder gelangen Sie zu einer lesbaren Ansicht. Zurück zum zeitlichen Ablauf.
Das folgende Dokument ist vom 15. Dezember 1917 datiert. Es zeigt den damaligen Fragebogen zur Meldepflicht eines Bauherren und wurde von uns transkribiert. Was in der Zwischenzeit alles geschehen ist, vom Transport aus Frankreich bis hin zur Genehmigung des Baues ist nicht überliefert. Doch bereits am 22. Dezember 1917 wird seitens der Behörden die Genehmigung ausgesprochen. Ein Schelm wer da von funktionierendem Bürokratismus anderweitige Behauptungen aufstellt!


Trotz der doch recht kurzen Zeitspanne von 2 Monaten und 6 Tagen konnte der Wiederaufbau bewerkstelligt werden. Es scheint ein milder Winter gewesen zu sein da selbst gemauert wurde. Daher gehen wir von einer pünktlichen Fertigstellung aus. Die untere Innenaufnahme besagt nichts gegenteiliges.





Wird fortgesetzt